Nirgendwo auf der Welt wird mit Glücksspiel ungestört so viel Geld
verdient wie in Chinas Sonderverwaltungszone, der chinesischen
Kasino-Stadt Macao. Damit hat es längst dem ehemaligen Vorbild Las
Vegas den Rang abgelaufen. Aber die „Anti-Korruptions-Kampagne“
ist nun auch hier angekommen. Mittlerweile ist Macao auch ein
Geldwäsche-Paradies, was Chinas Staatschef Xi Jinping und seinen
Korruptionsjägern nicht verborgen blieb. Hier wird das von Chinas
korrupten Parteifunktionären erbeutete Schwarzgeld von Yuan in
ausländische Währungen umgetauscht. Dabei helfen Ihnen spezielle
Kreditkarten und die ortsansässigen Geschäfte.
Die China UnionPay-Karte
Mit der besonderen Kreditkarte ist die China UnionPay-Karte
(CUP) gemeint. Herausgegeben von der Industrial and Commercial
Bank of China, ist sie Chinas einzige Kreditkartenorganisation.
Die Karte ist weltweit gültig und so ist es möglich, dass
Chinesen mit der CUP international bezahlen und an vielen
ausländischen Geldautomaten Geld in der jeweiligen Landeswährung
abheben können. Das Konto in China wird jedoch immer in Yuan
belastet. Damit fällt der umständliche Wechsel in eine andere
Währung für CUP-Besitzer weg. Auch in Deutschland wird die Karte
von über 30.000 Einzelhändlern akzeptiert. Dazu gehören unter
anderem Kaufhof und Karstadt sowie viele Juweliere und
Luxuswarenhändler.
„Baut die Geldautomaten ab!“
Bisher durften chinesische Bürger bis zu 20.000 Yuan
genehmigungsfrei nach Macao mitnehmen. Das entspricht 2.500
Euro. Ebenso konnten sie in Macao täglich bis zu 10.000 Yuan,
sprich 1.250 Euro, abheben. Abgehoben wurde das Geld bevorzugt
mit der CPU. Jetzt soll nun beendet werden. Ein Casino-Manager
wurde vor kurzem von der Honkonger Zeitung South China Morning
Post zitiert, der sagte, sein Casino sei vom Macaoer Finanzamt
aufgefordert worden, alle CUP-Terminals bis zum 1.Juli 2014
abzuschaffen. So sollen zuerst alle Zahlungsvorgänge und
Transaktionen gestoppt werden und danach alle Geldautomaten
abgeschafft werden.
Casino-Aktiengruppe verlor 10 Mrd. Euro an einem Tag
Im Zuge der Anti-Korruptions-Kampagne gilt diese Anweisung als
neueste Maßnahme von Xi Jinpings gegen Geldwäsche. Jedoch wird
von Insidern befürchtet, dass diese Maßnahmen gegen Geldwäsche
und Kapitalflucht nicht viel ausrichten können, da auch zwischen
Kunden und Einzelhändlern die zwielichtigen Geschäfte florieren.
Ein gutes Beispiel hier ist der Kauf von Luxuswaren. Bei einem
Juwelier kauft man eine Uhr im Wert von 10.000 Yuan, was 1.600
US-Dollar entspricht, und zahlt mit der CUP. Jedoch gibt der
Juwelier dem Käufer nicht die Uhr, sondern zahlt ihm das Bargeld
aus. Selbstverständlich erhält der Juwelier für diesen fiktiven
„Uhrenkauf“ Servicegebühren. Durch solche und ähnliche Geschäfte
sind in den letzten Jahren durchschnittlich 1,57 Billionen
Hongkong-Dollar, das entspricht 150 Milliarden Euro, von China
ins Ausland geflossen, schätzen Experten.